Bienennährgehölze

Ohne sie würde es weder Früchte, Blumen noch Honig geben- unsere fleißigen Bienen.
Und jeder dürfte schon etwas vom weltweiten Bienensterben gehört haben und wie verheerend die Folgen wären, wenn sie von der Erde verschwinden würden.
Allerdings kann jeder mit einem Garten, einem Balkon, einer Terasse oder sogar nur eine Fensterbank, diesem Umstand ohne großen Aufwand entgegenwirken.

Viele unserer Pflanzenarten (ca. 80%) sind darauf angewiesen von Honigbienen, Hummeln und anderen Insekten bestäubt zu werden.
Ebenso Vögel, andere Tiere und Menschen profitieren von den aus der Bestäubung entstandenen Früchten und Beeren.
Trotz ihres großen Nutzen wird die Biene von den Menschen im Alltag noch zu wenig beachtet und so verringert sich die Populationen immer drastischer.

Was sind die Ursachen?
Es gibt mehrere Faktoren, die ursächlich hierfür sind: 
- Ein Parasit namens Varroamilbe 
- Die Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft (Neonicotinoide)
- Der Rückgang ihrer natürlichen Lebensräume durch einseitige Landwirtschaft
- Sowie die daraus entstandene Verknappung des Nahrungsangebotes

Was kann jeder einzelne dagegen tun?
Um der Mangelernährung der Insekten entgegenzuwirken, empfiehlt es sich den Garten, die Terrasse, den Balkon oder auch nur das Fensterbrett ganz oder teilweise bienenfreundlich zu gestalten.
Verbessert werden können ihre Lebensbedingungen zum Beispiel mit Bienennährgehölzen, die den Bienen das ganze Jahr über Nahrung bietet.

Trotz schöner Blüte sind nicht alle Pflanzen bienenfreundlich!
Viele Blüten wurden züchterisch dahingehend verändert, das sie für unsere Augen hübsch anzusehen sind, aber komplett nutzlos für die Bienen sind.
So wurden die Staubgefäße/ Staubblätter zu Blütenblätter umfunktioniert.
Diese Sorten werden dann unter der Bezeichnung "gefüllt blühend" verkauft. Vermeiden Sie gefülltblühende Zierpflanzen, wenn Sie Pflanzen für Bienen suchen.
Auch sind viele Gartenpflanzen, die wir selbstverständlich jedes Jahr wieder kaufen, nicht oder nur gering für Bienen geeignet.
Lassen Sie zum Beispiel dieses Jahr Geranien, Stiefmütterchen, Dahlien, Begonien oder Tagetes weg und ersetzen sie durch bienenfreundliche Stauden.


Bienennährgehölze oder Bienenwiese?
Im Handel sind viele verschiedene Saatgutmischungen zu erhalten, die eine bunte Wiese für unterschiedliche Insekten versprechen.
Spätestens im zweiten Jahr nach der Aussaat werden Sie aber festellen, dass nicht mehr so viele unterschiedliche Blüten erscheinen werden, da sie sich nicht durchsetzen konnten.
Dennoch ist für Bienen nichts so schlimm, wie eine akribisch sauber gehaltene Rasenfläche, denn hier wachsen keine Blüten.
Lassen Sie gerne einen Teil des Rasens das ganze Jahr über wachsen, viele einheimische Wildkräuter locken einheimische Bienen an.

Wir empfehlen Ihnen daher sich einheimische Bienennährgehölze zu kaufen.
Durch den jährlichen Zuwachs vergrößern sich die Pflanzen, sowie ihre Blütenanzahl und bieten mehrjährig Pollen und Nektar für Bienen und andere Insekten.
Auch können viele Pflanzen als bienenfreundliche Heckenpflanzen gehalten werden.

Sortenvielfalt über das ganze Jahr verteilt.
Ein großes Problem ist, dass die meisten Obstbäume oder Blühwiesen im Frühling blühen und die Bienen anschließend Probleme haben genug Nahrung zu finden.
Besonders im Herbst kann es für die Bienen daher problematisch werden, wenn sie sich auf den Winter vorbereiten und nicht genügend Spätblüher finden.
Diese Bienen gehen dann ungenügend genährt in den Winter und überleben den Winter nicht.
Sortenvielfalt ist daher das Zauberwort. 

Bienennährgehölze Liste
Folgende Übersicht zeigt Ihnen, welche Blumen Bienen lieben. So können Sie das ganze Jahr über Bienen schützen:

Frühling:
Obstbäume, Johannisbeere, Weide, Krokus, Schneeglöckchen, Schlehe, Schneeheide, Ahorn, Haselnuss, Kastanie, Rosmarin, 

Sommer:
Fette Henne, Ehrenpreis, Brom- und Himbeere, Waldrebe, Roseneibisch, Kletterhortensie, ungefüllte Rosen, Heckenkirsche, Thymian, Katzenminze, Sonnenblume, Salbei, Lavendel, 

Herbst:
Efeu, Besenheide, Herbstanemone, Roter Sonnenhut, Aster, Bienenbaum, Thymian, Schmetterlingsstrauch, Kapuzinerkresse 

Winter:
Christrose, Schneeglöckchen, Winterheide, 

In dieser Übersicht finden Sie viele Stauden, die für Bienen geeignet sind, aber auch bienenfreundliche Balkonpflanzen, die im Pflanzkübel gehalten werden können.

Gut zu wissen:
Während die Bienen den Nektar sammelt, sucht sie immer die gleiche Pflanzenart auf. 
Dies geschieht so lange bis die entsprechende Nektarquelle versiegt und sie sich eine neuen Blütenart zuwendet.
So wird von der Natur sichergestellt, dass jede Pflanze mit den Pollen bestäubt wird, die sie benötigt.

Darüber hinaus.
Wer über die Bienennährpflanzen hinaus etwas für die Insekten tun möchte, sollte sich ein Insektenhotel in den Garten stellen.
Diese kann man fertig kaufen oder selber machen.
Oder lassen Sie auch einmal altes Holz, Stängel oder Steinhaufen im Garten liegen, sie werden vom Aussterben bedrohte Wildbienen als Brutstätte genutzen.


Ob großer Obstbauer oder kleiner Besitzer eines Schrebergartens, wir benötigen die Bienen.
Und es ist so einfach, quasi nebenbei etwas für die Bienen zu tun.



 

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